von Alexandra Kogler (MSS 11)

Vom 23. bis 26. Mai findet die Europawahl 2019 statt. Um auf dieses wichtige Ereignis aufmerksam zu machen, hielt am Montag, dem 20. Mai Dr. Nobert Herhammer, ein Lehrer vom Hohenstaufen Gymnasium in Kaiserslautern und Landesvorsitzender der Europa Union in Rheinland-Pfalz, einen Vortrag zum Thema „Europa - Was geht uns das an?“, um die MSS 11 auf die Wichtigkeit der Europawahl aufmerksam zu machen. Dr. Herhammer selbst ist Vorsitzender der Europa-Union Deutschland im Kreisverband Kaiserslautern – der größten überparteilichen Bürgerinitiative für Europa in Deutschland. Diese wurde nach dem 2. Weltkrieg mit der Idee gegründet, um u. a. den Frieden in Europa zu sichern, den wirtschaftlichen Wohlstand zu wahren und die Völkerfreundschaft zu stärken, kurzum: „der Idee von Europa in der Politik zum Durchbruch zu verhelfen“. Heute engagieren sie sich vor allem für die europäische Einigung; ihre Mitglieder sind unabhängig von Parteizugehörigkeit, Alter und Beruf auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene tätig. Die Europa-Union Deutschland (EUD) ist Mitglied im Netzwerk „Europäische Bewegung Deutschland“ und gemeinsam mit ihrem Jugendverband „Junge Europäische Föderalisten“ der deutsche Zweig der „Union Europäischer Föderalisten“. Ihre Arbeit äußert die EUD vor allem dadurch, dass sie die Bürgerinnen und Bürger der EU über die aktuelle Europapolitik durch Vorträge, Informationsständen, Kampagnen, Seminaren, etc. informiert. Durch ihre Mitglieder nimmt die EUD auch Einfluss in den Landtagen oder auch dem Bundestag und gestaltet aktiv die Politik Europas mit, wobei sie auch den Dialog zwischen Bürgern und Politikern fördert. Dr. Herhammer hat in seinem Vortrag insbesondere darauf aufmerksam gemacht, was die EU nicht schon alles seit ihrer Gründung erreicht hat, weshalb sie auch eine gewisse Vorbild Funktion für die Welt hat. Beispielsweise herrscht in der EU die humanste Form des Kapitalismus; außerdem hat die EU die wichtigsten Errungenschaften der Aufklärung bereits durchgesetzt wie z. B. die Meinungsfreiheit, die Trennung von Staat und Religion oder die Gleichberechtigung von Mann und Frau. In der EU haben auch alle Bürgerinnen und Bürger den Anspruch auf mehr als 50% der weltweiten Sozialleistungen. Dies ist keine Selbstverständlichkeit, meinte auch Dr. Herhammer, im Vergleich zu anderen Ländern, in denen andere (schlechtere) Umstände herrschen. Dennoch gibt es einige Herausforderungen, welche sich für die europäische Union in Zukunft ergeben werden. Beispielsweise der aufstrebende Populismus und Nationalismus, welcher sich u. a. auch in Deutschland durch den Aufstieg der AfD in den letzten Jahren geäußert hat. Auch der Klimawandel und seine Folgen stellt schon seit einigen Jahren ein Problem für die EU dar, da bis jetzt keine zufriedenstellende Lösung gefunden worden ist und der Druck von jungen Bürgern und Bürgerinnen der EU durch ihre Anteilnahme an den Demonstrationen von „Fridays for future“ auf die Politik immer größer wird. Dem hinzu kommen die durch den US–Präsidenten Donald Trump entstandenen Handelskonflikte, deren Folgen u. a. eine Verlagerung der Welthandelsschwerpunkte mit sich bringen und auch der Brexit, welcher die EU auf eine harte Probe stellt. Durch die Aufzählung dieser Herausforderungen machte Dr. Herhammer klar, dass die EU so, wie wir sie kennen, keine Selbstverständlichkeit ist. Kritikpunkte gibt es natürlich einige, dennoch dürfen auch die unzähligen Errungenschaften nicht aus den Augen gelassen werden. Die Europa-Wahl ist insofern wichtig, da alle Bürgerinnen und Bürger der europäischen Union die Chance haben, aktiv an den Herausforderungen der EU mitzuwirken, um diese gemeinsam zu meistern und die EU für die Zukunft zu wappnen.

Das Wahllokal für die Juniorwahl am SGL, die am 28. und 29. Mai stattfand

Jede Stimme zählt, weshalb es sehr wichtig ist, sich an der Wahl zu beteiligen, denn wählen ist auch keine Selbstverständlichkeit. Um Jugendlichen, welche das vorgeschrieben Wahlalter noch nicht erreicht haben dies auch klar zu machen, gibt es seit dem Jahr 1999 die sogenannte Juniorwahl, welche auch dieses Jahr im Rahmen der Europawahl stattfindet. Allein in Deutschland nehmen rund 2760 Schulen teil. Die Juniorwahl ist eine hervorragende Gelegenheit, um Jugendlichen mit der aktuellen Politik und deren Herausforderungen vertraut zu machen, sei es auf nationaler oder europäischer Ebene. Jugendliche müssen sich insofern schon bevor sie richtig wählen dürfen mit ihrer politischen Meinungs- und Willensbildung auseinandersetzen. Dies fördert zum einen die politische Beteiligung junger Menschen, andererseits werden sie, wie schon gesagt, auf das Gewicht ihrer Stimme hingewiesen; denn jede Stimme ist wichtig. Die MSS 11 bedankt sich recht herzlich bei Herrn Dr. Herhammer für seinen interessanten und wegweisenden Vortrag.
(Quellen: https://www.juniorwahl.de/europawahl-2019.html
https://www.europa-union.de/ueber-uns/ueber-uns/
https://www.europa-union-rlp.de/ueber-uns/
Vortrag von Dr. Herhammer)