Demokratie lebt vom Mitmachen
Nicht für die Tonne – Demokratietag zum Thema Müll — 06.05.2024
von Esther Brill (Text) und Thomas Lieser/Julian Gehm (Fotos)
Egal ob Trinkflasche, Butterbrottüte oder Bananenschale – viele verschiedene Arten von Müll landen täglich bei uns in den Schulmülleimern. Dieser Abfall findet im Schulalltag wenig Beachtung, stand aber bei unserem Projekttag für die 8. und 9. Klassen zum Thema Müll im Mittelpunkt.
Der lebendige und praxisnahe Eröffnungsvortrag von Herr Dr. Gregor Stadtmüller von der Zentralen Abfallwirtschaft Kaiserlautern (ZAK) verschaffte den Schülern einen Überblick über die verschiedenen Arten von Müll und deren Entsorgung und überraschte viele damit, wie lange unsachgemäß entsorgter Müll braucht, bis er abgebaut ist.
Im Anschluss konnten die Schülerinnen und Schüler in zwei von den Lehrkräften der Gesellschaftswissenschaften geleiteten Workshops ihr Wissen zum Thema vertiefen. Beispielsweise wurden Methoden der Müllvermeidung thematisiert, die Frage beantwortet „Was passiert mit meiner alten Kleidung?“ oder auch globale Perspektiven rund um den Handel mit unserem Wohlstandsmüll eröffnet. Aber auch den Müll vor unserer eigenen Haustüre haben wir nicht aus den Augen verloren. So wurde in einem Workshop über eine Verbesserung des Müllmanagements am Sickingengymnasium diskutiert, während eine weitere Gruppe den Schulhof und die Umgebung unserer Schule in einer Müllsammelaktion von unliebsamen Abfällen befreite.
Im nächsten Schuljahr wird die erfolgreiche Veranstaltungsreihe fortgesetzt.
Workshop 1:
Die Welt des Textilrecyclings: kaufen – tragen – wegwerfen (Fr. André)
Welche Folgen hat unser Kaufverhalten von billiger Kleidung für die Umwelt? Was bedeutet fast und slow fashion? Was geschieht mit meiner Kleidung, wenn ich sie nicht mehr tragen möchte? In diesem Workshop hinterfragen wir unsere Gewohnheiten beim Kleiderkauf und vor allem untersuchen wir deren Auswirkungen und die Möglichkeiten, Alttextilien zu recyceln.
Workshop 2:
Müllvermeidung im Alltag (Fr. Brill)
Wir produzieren Berge von Müll, die teuer entsorgt oder aufwändig recycelt werden müssen. Wäre es nicht besser, dafür zu sorgen, dass gar nicht erst so viel Müll entsteht? Was können wir selbst jeden Tag in unserem Alltag dazu beitragen, den Müllberg zu reduzieren? Wir entdecken einfache Tipps und Hinweise, die du selbst sofort umsetzen kannst.
Workshop 3:
Die Welt des Textilrecyclings: produzieren – kaufen – weiterverwenden? (Fr. Forsch)
In diesem Workshop geht es um die Rohstoffe für die Herstellung und Produktion von Textilien und deren Auswirkung auf die Umwelt. Wir untersuchen die verschiedenen Materialien und deren Umweltverträglichkeit. Im zweiten Schritt geht es um die kritische Hinterfragung der Produktion von Kleidung. Schließlich soll das Konsumverhalten unter den Schülern kritisch hinterfragt werden, um so mögliche Lösungsansätze auszuarbeiten.
Workshop 5:
Abfall - globales Problem oder globales Potenzial ?
Europäische Müllexporte und wie in Lima Müll zu Geld wird (Fr. Krauß)
Plastikabfälle werden nicht nur innerhalb Deutschlands entsorgt und verwertet. Die EU entsorgt erhebliche Mengen ihres Abfalls in anderen Teilen der Erde. Auf Deponien in Südostasien, in der Türkei oder in Afrika landen unsere Plastikabfälle und verursachen dort große ökologische und soziale Probleme. Weltweit gibt es aber weltweit auch kreative Ideen und Projekte um Abfall als Rohstoff wahrzunehmen: In Perus Hauptstadt Lima wird beispielsweise Plastikmüll gegen Strom für eine Handyaufladung, eine Stunde Internetnutzung oder Bargeld für den Einkauf getauscht.
Workshop 6:
Schule der Zukunft - selbstverständlich nachhaltig! (Hr. Lieser / Hr. Böhlke)
Unser Gymnasium wird zurzeit mit viel Engagement zu einer schöneren und modernen Schule umgestaltet. Für alle, aber besonders für euch junge Menschen ist das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit von großer Bedeutung für die Zukunft. Hier bietet die Modernisierung unserer Schule die große Chance, sich Gedanken zu machen über die Verbesserung der Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit des Sickingen-Gymnasiums. In unserem Projekt werdet ihr Informationen über den Umbau und den Planungsstand zur Nachhaltigkeit der sanierten Schule erhalten und - besonders wichtig - darüber hinaus Ideen entwickeln, wie wir als Schule der Zukunft in vielen Bereichen (Müllvermeidung, Mülltrennung, Energiesparen, Materialverbrauch, Wassernutzung usw. usw.) nachhaltiger und Ressourcen schonender werden können. Zu diesen Ideen und Vorschlägen können wir Plakate, Texte, Bilder und vieles mehr gestalten, damit wir in Zukunft klimaschonender werden.
Workshop 7:
Saubere Schule - saubere Stadt (Hr. Luxemburger / Fr. Lanzer)
Wir wollen mit euch zusammen den Müll in und um die Schule herum sammeln und mal schauen, was wir so alles finden. Ihr braucht nur wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk. Wir freuen uns auf euch!
Workshop 8:
Upcycling – mach mehr aus deinem Müll (Fr. Müller)
Erst vermeiden, dann verlängern - dann Upcyclen!
Was wir sonst als Verpackungsmüll und lästigen Überrest zuhause rumfliegen haben wird beim Thema Upcycling in coole neue Gegenstände mit neuer Lebensdauer verwandelt: Von der Deorollerkugel-Lichterkette über Untersetzer aus Altpapier bis zur Elefantenlampe aus Waschmittelflaschen, dem Müll und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt - let’s upcycling!
Workshop 9:
Unser Müll – nicht nur unser Problem! (Hr. Rettig)
Der Wohlstandsmüll der westlichen Industriestaaten wird häufig in afrikanische und asiatische Staaten exportiert. Mehr dazu erfahrt ihr durch Videos, ehe wir uns genauer über Umfang und Folgen des Müllexports informieren. Danach diskutieren wir darüber, wie der Müllexport des globalen Nordens zu bewerten ist und fertigen ein Strategiepapier an, in dem wir Wünsche, Empfehlungen und Forderungen festhalten, wie wir unsere Abfälle reduzieren, regulieren und selbst entsorgen können.
Workshop 10:
(Mikro)plastik – vom Alltag ins Meer (Fr. Voigt)
Pro Jahr werden 300 Millionen Tonnen Plastik produziert, davon landen mehr als 10 Millionen Tonnen als Müll in den Ozeanen. Auf jedem Quadratkilometer der Wasseroberfläche treiben inzwischen bis zu 18.000 Plastikteile unterschiedlichster Größe.
Wir schauen uns an, wie groß genau das Ausmaß der Verschmutzung ist und welche Folgen dies für uns und unsere Umwelt hat. Bleibt die Frage zu klären, was man dagegen tun kann und wie jeder Einzelne von uns aktiv werden kann.