Das Logo des Sickingen-Gymnasiums. Dunkelblaues Quadrat mit weißem Schriftzug des Schulnamens in der linken oberen Ecke. Silhouette der Burg Nanstein im Anschnitt unten rechts.

Handschriftliche Briefe im Zeitalter der Digitalisierung

Text: Katrin Woesner, Bild: Markus Kraushofer, Bernoulligymnasium/ Wien — 19.04.2021

Der Grundkurs Deutsch 2/ MSS 11 hat von Beginn des Schuljahres bis zu den Osterferien zusammen mit Schülerinnen und Schülern aus insgesamt neun verschiedenen Ländern an dem europäischen „eTwinning“-Schulprojekt „Handschriftliche Briefe im Zeitalter der Digitalisierung“ teilgenommen.

Wann haben wir zuletzt einen handschriftlichen Brief verfasst? Wann haben wir uns zuletzt in Ruhe hingesetzt, Papier und Stift in die Hand genommen und unsere Gedanken zu Papier gebracht? Ist dies im 21. Jahrhundert und im Zeitalter der Digitalisierung überhaupt noch zeitgemäß?

Diese Fragen waren die Ausgangsidee für das Projekt, an dem neben unserem Kurs vom Sickingen-Gymnasium auch Schülerinnen und Schüler vom Berufskolleg Bergkloster Bestwig (auch Deutschland) und von den Schulen „Bernoulligymnasium“ in Wien/ Österreich, „VKO Bovenbouw“ in Opwijk/ Belgien, „ZST ul. św. Jana Pawła II 6a“ in Międzychód/ Polen, „Riccati-luzzatti“ in Treviso/ Italien, “Lycée Blaise Pascal” in Forbach/ Frankreich, “Kyrkbacksskolan” in Kopparberg/ Schweden, „Älvstranden Bildningscentrum“ in Hagfors/ Schweden, „Gornjogradska gimnazija“ in Zagreb/ Kroatien und „Askolan lukio“ in Askola/ Finnland teilnahmen. Projektsprache war Deutsch.

Die ursprüngliche Idee, uns handschriftliche Briefe per Post zu schicken, konnten wir genau ein einziges Mal verwirklichen – beim ersten Brief zum Thema „Vorstellung der eigenen Person, der Schule und des Landes“. Die Schülerinnen und Schüler waren in internationale Gruppen eingeteilt und haben sich innerhalb ihrer Gruppen die Briefe geschickt.

Ab dem zweiten Brief war es so nicht mehr möglich. Durch die Lockdowns und die sonstigen Corona-Maßnahmen in den verschiedenen Ländern waren seit den Herbstferien zu keinem Zeitpunkt alle Schulen gleichzeitig im Präsenzunterricht, so dass wir die Briefe nicht mehr postalisch an die Schulen schicken konnten. So wählten wir jetzt eine „Mischform“: Die Schülerinnen und Schüler schrieben weiterhin ihre Briefe handschriftlich, scannten diese dann ein und verschickten sie per Emailverteiler an ihre Projektpartner. Themen waren unter anderem (Weihnachts-)Traditionen, Essen und Trinken und Europa.

Es war ein sehr spannender Austausch, und wir haben sehr viel über die verschiedenen Länder kennengelernt! Kurz vor den Osterferien konnten wir außerdem unsere Projektpartner aus Bestwig und aus Kroatien, Italien und Polen in zwei Videokonferenzen kennenlernen.

Ob das Verfassen von handschriftlichen Briefen in unserer Zeit noch zeitgemäß ist, konnten wir jetzt nicht abschließend klären. Ohne die digitalen Medien hätten wir unser Projekt in der jetzigen Pandemie-Situation nicht abschließen können, da unsere handschriftlichen Briefe ihre Empfänger gar nicht erreicht hätten!

Auf jeden Fall haben wir mit diesem Projekt viele interessante Erfahrungen gesammelt, und wir freuen uns, wenn wir diese im nächsten Schuljahr in ein neues europäisches Schulprojekt einfließen lassen können.