Neue Masche-coole Socken!
Kleider machen Leute - Leute machen Kleider — 21.08.2020
Kleider machen Leute – eine altbekannte Binsenweisheit. Doch wie ergeht es den Leuten, die die Kleider machen? Für uns reicht ein einfacher Gang ins Geschäft, um uns Textilien aller Art zu beschaffen, jedoch hinterblicken die Wenigsten die Produktionsmechanismen und die grundlegenden Probleme, die mit dem Kauf von Textilien verbunden sind.
Getreu dem Motto „Markenklamotten sind IN, Arbeits- und Menschenrechte sind Out“ leidet die Mehrheit ausländischer Arbeiter in der Textilbranche unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen, wie Niedriglöhnen, mangelndem Arbeitsschutz und prekären Beschäftigungsformen. Besonders für den weiblichen Teil der Textilarbeiter zählen gewalttätige Übergriffe, sexuelle Belästigung und Missbrauch zum Alltag. Diese systematische Gewalt gegen Frauen und auch Kinder, ergibt sich besonders dadurch, dass keine Menschen- und Arbeitsrechte in den Produktionsländern bestehen. Gefangen in einem Teufelskreis unmenschlicher, verdichteter und monotoner Arbeit, haben sich leider viele Arbeiter bereits mit den Verhältnissen abgefunden.
Somit würde sich eine nachhaltige und faire Entwicklung in der Textilindustrie nicht nur positiv auf erwachsene Arbeiter auswirken. Auch die 152 Millionen Jungen und Mädchen, die unter gefährlichen und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen ihre Existenz sichern müssen, hätten so eine bessere Zukunft. (Quelle: ILO – internationale Arbeitsorganisation)
Einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung hat auch die 13. Jahrgangsstufe des Sickingen-Gymnasiums geleistet, als Anfang 2018 eine Fundraising-Aktion der Firma „Neue Masche“ zum Sammeln von Geldern für die Finanzierung der Abiturfeierlichkeiten gestartet wurde. Neue Masche ist eine Firma, die Jugendgruppen beim gemeinschaftlichen sammeln von Geld für Projekte oder Ausflüge unterstützt. Das Prinzip des „Fundraisings“ bei Neue Masche funktioniert folgendermaßen: Neue Masche produziert qualitativ hochwertige und nachhaltige Produkte (wie Socken, Mützen, Geschirrhandtücher, Seifen oder Schmuck), die beinahe Jeder im Alltag benötigt.
Über einen Zeitraum von mehreren Wochen, haben die Jugendgruppen dann Zeit möglichst viele Produkte an Freunde, Familie, Bekannte oder Kollegen zu verkaufen. Von dem Geld, dass durch den Verkauf der Produkte erzielt wird, fließt ein Teil direkt in die Kasse der jeweiligen Jugendgruppe.
Da Neue Masche Mitglied der „FairWear-Foundation“ ist und somit für eine nachhaltige und umweltschonende Produktion steht, sowie auf Kinderarbeit verzichtet, ist man besonders stolz, wird einem Bewusst, dass man nicht nur seine eigene Gruppenkasse gefüllt hat, sondern auch den Beteiligten der ganzen Produktionslinie geholfen hat. Aber nicht nur die Menschen der ausländischen Produktionsstandorte, sondern auch lokale Verbände, wie die „Reha Freiburg“ oder die „Caritas Freiburg“, die zum Teil die Verpackungsarbeiten übernehmen, werden unterstützt.
Mit Neue Masche haben wir mehr als 1000 € für unser Abitur gesammelt und unseren eigenen Teil für mehr Transparenz, Fairness und Gerechtigkeit in der Textilindustrie geleistet. Unsere Jahrgangsstufe blickt somit auf eine gelungene Aktion zurück, die man durchaus weiterempfehlen kann und deren Grundprinzipien von humanen Produktions- und Arbeitsbedingungen mehr Anklang in der Wirtschaft finden sollten.