Das Plastik-Verbot der EU
von Alysha Meiller (MSS 11) — 24.08.2020
Wir leben in einer Zeit, in der es völlig normal ist, Plastikprodukte zu verwenden. Unzählige Dinge, die wir alltäglich benutzen, enthalten Plastik. Mehr als acht Milliarden Tonnen Plastik hat die Menschheit seit den 50er Jahren produziert.
Grundsätzlich scheint das kein großes Problem darzustellen, wenn wir jedoch einen Blick auf unsere Umwelt und die Weltmeere werfen, erkennt man, dass gerade Produkte aus Plastik, die wir nur einmal verwenden und dann wegwerfen, dort zu finden sind und die Natur verschmutzen. Hinzu kommt, dass Vögel, Fische und andere Tiere sich im Plastik verfangen oder es mit Nahrung verwechseln und daran sterben. Für uns stellt es ebenfalls eine Gefahr für die Gesundheit dar, denn es ist bekannt, dass manche der in Plastik enthaltenen Schadstoffe krebserregend sind, unseren Hormonhaushalt beeinflussen und unsere Fruchtbarkeit vermindern. Man hat sogar schon Mikroplastik in menschlichen Stuhlproben gefunden.
Um diesen Auswirkungen entgegenzuwirken, hat sich das Europäische Parlament nun auf ein Verbot von einigen Plastikwegwerfartikeln, welches ab 2021 geltend gemacht werden soll, geeinigt.
Bei diesen Artikeln handelt es sich um folgende Produkte:
• Kunststoffbesteck (Gabeln, Messer, Löffel und Essstäbchen)
• Kunststoffplatten
• Kunststoffstrohhalme
• Wattestäbchen aus Kunststoff
• Plastikballonstifte
• Oxodegradierbare Kunststoffe und Lebensmittelbehälter
• Becher aus expandiertem Polystyrol (z.B. Kaffeebecher to go)
• Oxo-abbaubare Kunststoffe können zersetzt werden, jedoch bleibt so genanntes Mikroplastik am Ende der Abbaukette übrig. Oxodegradierbare Kunststoffe sind also nicht kompostierbar bzw. biologisch abbaubar.
Außerdem ist vorgesehen, dass sich die Hersteller an den Kosten, die bei der Sammlung und Verwertung der betreffenden Produkte anfallen, beteiligen.
Beispiele dafür sind die Tabakindustrie, welche für das Einsammeln von Zigarettenstummeln Verantwortung übernehmen soll, und auch die Fischerindustrie, bei welcher die Hersteller anstelle der Fischer für die Kosten der Einsammlung verlorener Netze aufkommen soll.
In der Richtlinie ist ebenfalls eine Kennzeichnungspflicht für die negativen Umweltauswirkungen von Zigaretten-Kunststofffiltern, Kunststoffbecher, Feuchttücher, Hygieneservietten und anderen Produkten, die in der Umwelt landen, enthalten. Ziel ist auch, 90 Prozent der Kunststoffflaschen bis 2029 zu sammeln.
Diese Einigung ist vor allem für die Kunststoffbranche bedeutsam, denn ihr Umsatz lag nach Behördenangaben 2015 bei 340 Milliarden Euro und 1,5 Millionen Beschäftigten.
Was jeder einzelne gegen Plastikmüll tun kann
Es war höchste Zeit, dass die EU dieses Problem in Angriff genommen hat. Allerdings wird es noch weiterhin viele Produkte aus Kunststoff geben. Deshalb müssen wir alle mitanpacken, um das Plastikproblem zu lösen.
Um den Plastikverbrauch zu reduzieren, kann man leicht auf Alternativen umsteigen.
Es gibt z.B. Produkte aus Bambus, wie die Bambuszahnbürste oder auch der Bambusstrohhalm, die die Kunststoffvarianten ersetzen.
Alle oben genannten Produkte, welche verboten werden, haben einfache Alternativen. Man kann ganz normales Besteck aus Metall oder auch Bambus verwenden. Thermos- oder Bambusbecher lösen die Kunststoffbecher ab und Wattestäbchen gibt es auch aus 100 Prozent Baumwolle.
Da vielen Menschen schon längst bewusst ist, dass wir aktiv werden müssen, gibt es Projekte wie The Ocean Cleanup, welches die Meere vom Plastik befreien will, oder die Zero-Waste-Bewegung, welche zeigt wie ein Leben ohne Plastik aussieht.
In verpackungsfreien Läden, sogenannten Unverpackt-Läden kann man sogar müllfrei einkaufen. Es gibt solch einen Laden z.B. auch in Kaiserslautern.
Hier könnt ihr euch weiter über Alternativen für Plastik informieren:
https://utopia.de/galerien/plastik-nein-danke-alternativen-fuer-den-alltag/#13
https://www.smarticular.net/ganz-einfach-plastikprodukte-durch-plastikfreie-alternativen-ersetzen/
https://www.galileo.tv/earth-nature/das-hier-sind-die-fuenf-alternativen-zu-plastik/
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/wohnen/alternativen-zu-plastik-7019