„Von Mensch zu Mensch – gemeinsam für Organspende“
Vortrag für die 10. Klassen des Sickingen-Gymnasiums — 08.07.2024
Für die Fachschaft Religion Thorsten Müller-Schreiber
„Das Leben verantworten“ und „Auf ein Neues… - weiterhin in Freiheit verantwortlich handeln“ - so überschreiben die Lehrpläne für katholische und evangelische Religion Themeneinheiten, mit denen sich die Schülerinnen in Klasse 10 auseinandersetzten sollen. Dabei geht es darum, die Schülerinnen auf Herausforderungen und Entscheidungen in Bezug auf Norme und Werte vorzubereiten, ihnen das nötige Wissen an die Hand zu geben, um selbstreflektiert auf ethische Fragen, die sich in unserer modernen Gesellschaft immer öfter stellen, zu antworten und entsprechend zu handeln. So erfordert es ein verantwortungsvoller Umgang mit der Schöpfung, mit dem Leben, sich unter anderem mit dem Thema Organspende zu befassen und für sich selbst eine Antwort zu finden. Besonders relevant ist dieses Thema in der 10. Klasse deshalb, weil die Jugendlichen ab ihrem 16. Lebensjahr selbst ihr Einverständnis zur Organ- und Gewebespende geben und somit auch einen Organspendeausweis ausfüllen können. Um den Schülerinnen die Dringlichkeit dieser Thematik lebensnah greifbar zu machen, organisierten Hannah Schultheis – Lehrerin für katholische Religion – und Thorsten Müller-Schreiber – Lehrer für evangelische Religion - eine Veranstaltung mit dem Titel „Von Mensch zu Mensch – gemeinsam für Organspende“ für die 10. Klassen. Am 03.06.24 kamen so alle Schülerinnen der Jahrgangsstufe zusammen, um dem Vortrag des Ehepaars Schmitt vom ios (InfoteamOrganspendeSaar, https://www.infoteam-organspende-saar.de) beizuwohnen.
Der Vortrag des Ehepaar Schmitts führte den Schülerinnen und Schülern den Ablauf einer Organspende vor Augen, informierte über die gesetzlichen Regelungen und Rahmenbedingungen, und gab Einblicke in die aktuelle Zahlenlage in Deutschland. Der für die Schülerinnen und Schüler spannende und ergreifende Teil des Vortrags bildete jedoch der Betroffenenbericht von Frau Schmitt: Eine schwere Autoimmunkrankheit der Tochter führte nach jahrelangem Kampf gegen die Krankheit letztlich zu einem Nierenversagen. Um der eigenen Tochter die Strapazen jahrelanger Dialyse zu ersparen, entschied sich Frau Schmitt dafür, ihrer Tochter im Jahr 2008 eine Niere zu spenden und ihr somit ein sorgenfreies und vor allem weitestgehend gesundes Leben zu ermöglichen. Mit diesem emotionalen, ehrlichen und realen Bericht unterstreicht das Ehepaar Schmitt die Notwendigkeit der Beschäftigung mit der Thematik Organspende. Eine Entscheidung dafür oder dagegen selbst ein potenzieller Organspender zu sein, dürfe nicht rein emotional getroffen werden. Es ist wichtig, sich ausführlich über das Thema Organspende zu informieren, bevor man schließlich nach „bestem Wissen und Gewissen“ entscheiden sollte, denn jede Entscheidung sei wichtig!
Das Ehepaar Schmitt freute sich sehr über die rege Diskussion und Fragen unserer Schülerinnen und Schüler, die sie sehr gerne beantworteten. Ihnen sei es sehr wichtig, dass vor allem junge Menschen über dieses wichtige Thema informiert sind und das Thema als Multiplikatoren auch in ihre Familien tragen könnten. So konnten sich die Schülerinnen zusätzlich zu dem Vortrag an der aufgebauten Infotheke zum Thema Organspende informieren und sich einen Organspendeausweis sowie Infomaterial mitnehmen. Auch die Internetseite der ios steht den Schülerinnen, aber auch allen anderen mit ausführlichen Informationen zur Verfügung. Wir danken dem Ehepaar Schmitt für diesen informativen Vortrag und hoffen, dass Sie uns auch im nächsten Jahr wieder besuchen, um den nächsten 10. Klassen das Thema Organspende näher zu bringen.
Für die Fachschaft Religion Thorsten Müller-Schreiber