Der ehemalige NATO-Bunker in Kindsbach
Deutsch- und Geschichtskurse besichtigen historische Bunkeranlage des Westwalls — 05.03.2018
Am 07.02.2018 machten wir uns mit dem Geschichte-Grundkurs von Frau Dressel und dem Deutsch-Leistungskurs von Herr Loth auf den Weg nach Kindsbach, um dort den ehemaligen NATO-Bunker zu besichtigen. Wir trafen uns an einem ehemaligen Notausgang mit Wolfgang Würmell. Dort erklärte er uns bei eisigen Temperaturen die wichtigsten Fakten über Kindsbach, den Bunker und warum er mittlerweile der Besitzer dieser Bunkeranlage ist.
Herr Würmells Großvater hatte eine Firma für Formsand und beschloss daher den Berg, in dem sich heute der Bunker befindet, zu kaufen um ihn für den Abbau von Formsand zu nutzen.
Im Zuge des Westwallausbaus wurde dieses Gebiet beschlagnahmt und im Auftrag der Wehrmacht ein großer Bunker errichtet, da Kindsbach die perfekte Lage aufwies.
Nach dem Krieg wurde der Bunker von französischen Truppen eingenommen und sollte gesprengt werden, was allerdings verhindert werden konnte.
Bis zum Bau des Flughafens in Ramstein 1951 wurde der Bunker nur noch als Munitionslager genutzt. 1954 wurde er als Überwachungs- und Steuerzentrale (Air Defense Operation Center) der US Air-Force übernommen.
Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde der Bunker geschlossen. Da der Großvater von Herrn Würmell immer noch der Besitzer dieses Gebietes war, wurde das Grundstück mit der Bunkeranlage an seine Familie übergeben.
Heutzutage ist die Anlage 2,5 ha groß und wird ausschließlich zu Besichtigungszwecken genutzt. Nach dem Vortrag betraten wir endlich den Bunker, in dem mit 12°C deutlich angenehmere Temperaturen als draußen herrschten. Mit Taschenlampen in den Händen liefen wir durch die teilweise verschimmelten Gänge und sahen noch gut erhaltene Räume. Herr Würmell fuhr fort und informierte uns ausführlich über die Nutzung jedes einzelnen Teils des Bunkers, wie aus einem Geschichtsbuch.
Es war interessant für alle, Einblicke in ehemalige Büros und Überwachungsräume zu bekommen. Selbst einige originale Dokumente und Bilder konnten wir noch sehen. Es war sehr spannend von der Geschichte seiner gewohnten Umgebung zu erfahren und sich in die frühere Zeit zu versetzen, deshalb können wir die Besichtigung jedem weiterempfehlen.
von Tabea Breitenborn, Lydia Langer