"Mit Französisch stehen euch viele Türen zur Berufskarriere weit offen"
Schülerinnen aus dem Französisch-Lk 12 besuchen Studien- und Berufsmesse in Strasbourg — 19.11.2024
von Giulia Hérnandez und Alina Unold (MSS 12)
Wir vom Französisch-Leistungskurs sind am Samstag, dem 16.11.24, mit unserem Französischlehrer, Achim Jung, Richtung Strasbourg aufgebrochen, um dort die deutsch-französische Studienmesse (Salon de l ́Etudiant) zu besuchen. Diese Messe wird im Palais des Congrès et de la Musique veranstaltet, wo verschiedene Vorträge zum Thema deutsch-französisches Studium gehalten wurden und die Universitäten aus den französisch-und deutschsprachigen Ländern mit diversen Ständen bereitstanden, um Interessierte zu beraten und Informationen zu geben. Von Architektur über Chemie oder Ingenieurwesen bis hin zu Politk- oder Sozialwissenschaften war alles vertreten und es war definitiv für jeden etwas dabei. Man hatte hierbei außerdem die außerordentliche Möglichkeit, mit Professoren sowie Studenten direkt in Kontakt zu treten und persönliche Fragen zu stellen. Die Vorträge, die wir uns angeschaut haben, waren zum Großteil auf Französisch, es gab jedoch auch einige deutsche Präsentationen, die jeweils 45 Minuten gedauert haben.
Beim ersten Vortrag ging es um das Chemiestudium in Freiburg in der Schweiz „Étudier la chimie à Fribourg: deux langues, une ville, plein de passion!“ („Chemiestudium in Freiburg: zwei Sprachen, eine Stadt, viel Leidenschaft!“), welcher von Dr. Albert Ruggi von der Universität in Freiburg gehalten wurde. Dabei hat der Professor die Fakultät der Chemie vorgestellt und diese Vorstellung durch ein kleines Vorstellungsvideo unterstützt. Besonders hat der Professor betont, dass es an der Universität in Freiburg kleine Lerngruppen (20 Studierende pro Semester) gibt, wodurch das Verhältnis von Studierenden zu ihren Professoren sehr gut sei. Des Weiteren wurden die Vorteile der Stadt Freiburg und der Region aufgezeigt, da die Stadt für Studierende sehr attraktiv ist, auch weil dort sogar ein Viertel der Bevölkerung aus Studierenden besteht.
Nach einem kurzen Besuch bei den Ständen der verschiedenen Universitäten und Gesprächen mit den Vertretern der Universitäten, die vor Ort waren, ging es zum zweiten Vortrag mit dem Titel „Étudier en France: chemins d'accès et conseils Campus France Allemagne“ („Studieren in Frankreich: Zugangswege und Ratschläge von Campus France Allemagne“), welcher sich mit dem Studieren generell in Frankreich beschäftigt hat. Der Redner Gabriel Lepage vom Institut Français in Berlin hat dabei anschaulich die verschiedenen Wege vorgestellt, wie man in Frankreich studieren kann. Jedoch kamen hier nicht nur die verschiedenen Studienwege zur Sprache, sondern auch andere Wege, Erfahrungen im Ausland zu machen, so beispielsweise Praktika oder der Freiwilligendienst, bei dem man an einem Projekt mitwirkt. Ein weiterer sehr hilfreicher Aspekt des Vortrages war die Vorstellung des Studiensystems in Frankreich sowie auch die Finanzierung des Studiums, zum Beispiel mithilfe von Erasmus.
Bei der dritten und letzten conférence „Mieux me connaître pour trouver ma voie“ („Mich selbst besser kennenlernen, um meinen eigenen Weg zu finden“) von den Coaches Adeline Pinel und Nouha Sghaier, welche wir besuchten, handelte es sich um eine Art interaktiven Workshop mit dem Ziel, sich etwas klarer über seine Zukunft in Bezug auf die Berufswahl zu werden. Im Rahmen dieses Workshops hat man nicht nur für sich selbst gearbeitet, wir durften nämlich ebenfalls unsere Ergebnisse in Kleingruppen teilen und erfuhren so auch viel Interessantes über andere Teilnehmer. Dieses 45minütige Seminar war sehr aufschlussreich und auch mal etwas anderes im Vergleich zu den restlichen Präsentationen, die bei dieser Studienmesse geboten waren.
Nach allen Vorträgen standen die Rednerinnen und Redner noch zur Verfügung, um noch weitere Fragen zu klären und über den Vortrag hinaus noch weiter zu informieren.
Um unseren Besuch in Strasbourg abzurunden, haben wir im Anschluss die schöne Altstadt besucht, die bereits weihnachtlich geschmückt ist. Zusammenfassend war diese Exkursion also wirklich eine große Chance für uns. Wir haben viele neue Eindrücke gesammelt und mit vielen Menschen, wie Professoren oder Studierenden, gesprochen. Im Gespräch mit ihnen wurde uns auch wirklich klar, wie viele Türen uns offen stehen, weil wir mehr als nur eine gesprochene Fremdsprache beherrscht. Herr Prof. Dr. Schreckenberg, der den Bereich deutsch-französische Studien der Universität Paderborn vertrat, erzählte uns von einer Studentin, welche im Rahmen eines Praktikums beim ZDF selbstständig in Paris Aufnahmen für das Fernsehen machen durfte, nur weil sie die Einzige am Set war, die Deutsch und Französisch sprechen konnte und somit sehr gut mit allen Mitwirkenden interagieren konnte. Dabei war sie im ersten Studienjahr in Kommunikationswissenschaften und konnte sich also mit ihren Leistungskurskenntnissen in Französisch außerordentlich gut behaupten.
Es ist daher sehr schade, dass immer weniger Schüler das Fach Französisch in der Oberstufe behalten wollen und es stattdessen abwählen. Viele wählen Französisch nicht, weil sie glauben, dass die Sprache z.B. für naturwissenschaftliche Studienfächer nicht notwendig sei. Dabei gibt es gerade im Bereich der Naturwissenschaften, dem Maschinen- und Anlagenbau, dem Ingenieurwesen und der Mathematik und Informatik sehr attraktive Studienangebote, etwa ein deutsch-französisches Studium in Paris und München im Bereich Automatisierung, Robotik und KI. Es wurden sehr viele deutsch-französische Studienangebote an Ständen vorgestellt und überall wurde darüber geklagt, dass es zu wenig Studienbewerber mit Französischkenntnissen gebe, während sehr viele Unternehmen Studienabsolventinnen und -absolventen mit einem deutsch-französischen Profil händeringend suchten. Gerade, da wir so nah an der deutsch-französischen Grenze leben, hat es für uns sehr viele Vorteile diese Sprache zu beherrschen, besonders, wenn es um unsere Chancen in der Arbeitswelt später geht. Unser Fazit der Messe ist, dass wir uns nun keine Sorgen mehr über unsere berufliche Zukunft und Karriere zu machen brauchen, denn überall wurde uns versichert, dass uns später viele Türen zu außergewöhnlichen Berufskarrieren weit offen stehen, wenn wir uns nur für einen deutsch-französischen Studiengang entscheiden.