Das Logo des Sickingen-Gymnasiums. Dunkelblaues Quadrat mit weißem Schriftzug des Schulnamens in der linken oberen Ecke. Silhouette der Burg Nanstein im Anschnitt unten rechts.

Rückblick der Jahrgänge

Probleme und Herausforderungen für unser Leben in der Zukunft

Ergebnisse einer Umfrage im im Leistungskurs Erdkunde 12/2 (2019)

  • Weltweite Verschuldung, Verschuldungsfalle in EL
  • Armut und Hunger
  • Ungleiche Ressourcenverteilung (Armut, Hunger)
  • Politische und wirtschaftliche Abhängigkeiten (z.B. Gaslieferungen aus Russland)
  • Steigende Abhängigkeit verschuldeter Länder von ihren Geldgebern (sinkende Lebensqualität)
  • Kriege um Rohstoffe
  • Handelskriege
  • Atomkriege
  • Endlagerung radioaktiver Stoffe (Wird eine Lösung gefunden oder weiterhin Umweltbelastung?)
  • Zerfall der EU - Brexit
  • Klimawandel/ Verstärkung des Treibhauseffekts (Wird erst gehandelt, wenn es zu spät ist?)
  • Überbevölkerung
  • Unzureichende Entwicklungszusammenarbeit
  • Flüchtlingskrise (Wirtschafts-, Kriegsflüchtlinge) und die Auswirkungen auf den Zusammenhalt der EU
  • Rolle Chinas auf dem Weltmarkt
  • Verhältnis zwischen den USA und China
  • Energieversorgung (Aufbrauchen/Ausbeuten fossiler Rohstoffe/ Umstieg auf erneuerbare Energien)
  • Rolle der Frau/ Gleichberechtigung (Aufklärung in den Entwicklungsländern vs. Steigende Fertilitätsrate der Frauen)
  • Ressourcenknappheit Bsp. Wasser:
  • Abholzung der Regenwälder
  • Gier nach Geld und günstiger Produktion: Herrschen diese Werte und Ziele überall in der Welt? (Zerstörung der Lebenswelt)
  • Abhängigkeit von Medien bzw. digitaler Welt
  • Diskriminierung und Rassismus
  • Platzprobleme (Wo konzentriert sich die Bevölkerung auch hinsichtlich der Flüchtlingsströme)
  • Wirtschaftliche Streitigkeiten auf nationaler Ebene (Bsp: Importzölle auf Autos, Stahl
  • Gefahr militärischer Ausschreitungen
  • Noch stärkere Armut in dritte Welt Ländern: mangelnde Bildung, hohe Arbeitslosigkeit, geringe Lohnkosten und Ausbeutung im Zuge der Globalisierung
  • Raubbau an Natur und Ressourcen aufgrund kurzfristiger monetärer Vorteile
  • Zunehmender Multiplikatoreffekt durch Staatsverschuldung (Arbeitslosenzahlen, Vernachlässigung der Versorgung und Infrastruktur)
  • Verdrängung anderer Firmen durch China
  • Steigender Druck/Abhängigkeit durch globale Wettbewerbsfähigkeit
  • Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft
  • Umweltbelastung durch Plastik
  • Kleine landwirtschaftliche Betriebe nicht mehr rentabel: Umstellung auf Großbetriebe
  • „Aussterben westlicher (für uns aufgeklärter) Werte durch Rückgang des Bevölkerungsanteils
  • Verlust weltpolitischer Rolle Deutschlands als Vorreiter (sozio-moralisch)
  • Wieder erstarkende nationalistische Strukturen
  • Rückbau demokratischer Strukturen
  • Mechanisierung der Arbeitswelt (Verlust von Arbeitsplätzen)
  • Welt ist für die Gutmenschpolitik noch nicht bereit
  • Globalfördernde Maßnahmen führen zu Schaffung nationaler Probleme (Verlorene Chance für eine multikulturelle akademische Bevölkerung)
  • Wiedererstarken nationalistischer Strukturen
  • Fehlendes Einigkeitsgefühl

Abiturjahrgang 2019/20:

Verantwortung übernehmen oder „wer, wenn nicht ihr?“


Da ich in den letzten Jahren im Leistungskurs Erdkunde junge Menschen erleben konnte, die gezeigt haben, dass sie bereit und in der Lage sind, sich verantwortlich zu zeigen und Verantwortung zu übernehmen, widme ich mich in diesem Rückblick diesem Aspekt (obwohl auch anderes möglich gewesen wäre).

Verantwortung für den eigenen Lernprozess

Mit Motivation und etwas Angst aus der Mittelstufe vorrückend, bei Manchen Umstellungsprobleme von anderer Schulform oder (noch gravierender) aus einem anderen Bundesland kommend.
Gefordert ist tiefgründiges geographisches Denken und die Fähigkeit, die überbordende Komplexität der Fachthemen strukturiert zu Papier zu bringen – Enttäuschung, wenn´s nicht direkt klappt und trotzdem das Selbstbewusstsein (und die Rückmeldung), es eigentlich bewältigen zu können.
Bei Einigen zeigt sich Minimalismus in den Ausführungen (schriftlich und mündlich), sie sind dabei mit wenig Text prägnant und zielstrebig, bei Anderen wird mit hoher Quantität manchmal nicht viel erreicht, oder auch alle Anforderungen werden umfassend erfüllt.
Der Einsatz von Fachtermini (ist Brandrodungswanderhackfeldbau wirklich shifting cultivation?), sprachliche Präzision (Ursache mangelnder gesellschaftlicher Akzeptanz des Kohleabbaus…) und Quantifizierungen, Quel-len- und Materialbezug sind nicht immer geglückt. Daneben auch intensives Arbeiten im Plenum und in Grup-pen – mit der Verantwortung, zum fertigen Ergebnis (Kausalprofil der USA) zu kommen. Das Schulleben scheint oftmals schön zu sein, der Unterricht stört hin und wieder und trotzdem findet Vorbereitung auf die Kursarbeiten mit mehr oder weniger Intensität, und dem doch nicht kausal folgenden Erfolg statt – überhaupt mit Kausalität und Korrelation wird so mancher Unfug getrieben.
Frau Lena Breit bereichert den Kurs mit sehr viel Engagement, motivierenden Themen und tiefer Akzeptanz jedes Einzelnen, so kann die Motivationsdelle in der Mitte der Oberstufe aufgefangen werden. Ein ruhiges, tiefgründiges, konzentriertes Arbeiten an geographisch relevanten Themen spiegelt dies wider – auch im verantwortungsbewussten Umgang des Kurses mit den Prüfungssituationen (seriously).
Die bevorstehende eigene Abiturprüfung hin und wieder aus dem Blick verlierend, dann aber ohne viele Wor-te den Spannungsbogen aufrechterhaltend und dabei auch wahres Interesse z.B. an der Rolle Chinas oder Russlands in der Welt zeigend und in der Synthese der Weltprobleme die eigene Verantwortung für Europa spürend, durchleben wir diese Phase.

Verantwortung für das Miteinander

Der Kurs erlebt einen Wandertag mit persönlicher Erfahrung des Prinzips der natürlichen Selektion und guter Bewirtung in Kindsbach und insgesamt ein reibungsloses Miteinander und hohes Maß an Selbstorganisation und Verantwortung auch für die infrastrukturellen Notwendigkeiten des Stammkursstatus: pünktliches und gewissenhaftes Einsammeln, Abgeben, Listenführen, Kenntnisnahmen unterzeichnen. Letzteres können einige bereits (wg. Volljährigkeit) in der 11., bei anderen dehnt sich das bis ins Jahr 2020. (Dank für die organi-satorische Unterstützung an die Kurssprecherinnen).
Auf jeden Fall dominiert das Gefühl, miteinander und nicht in Konkurrenz zueinander den Schulalltag zu be-stehen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Verantwortung in der Entscheidung was werden soll

Wir erleben Berufsorientierung in der Gruppe, verantwortlichen Umgang mit den Herausforderungen des Sozialpraktikums und der auch im Kurs geäußerten Erkenntnis, dass das Leben auch Schattenseiten offenbart. Daneben Berufsinfobörse („interessant“), Studieninformationstag an der TU Kaiserslautern (hier bis zum Schluss geblieben, Interesse gezeigt und Entscheidungsfindung eingeleitet).
Jungsein und das Schulleben verleiten dazu, die Frage nach der persönlichen Zukunft zu verdrängen.
Studium, Ausbildung, öffentlicher Dienst, Finanzwesen, Lehramt, Medizin…?
Nötig werden Unterrichtsbefreiungen für Vorstellungsgespräche und Eignungstests… (erfolgreich absolviert, gut trainiert für eine Sportaufnahmeprüfung und bestanden!).
Auch außerschulisch werden Reife gezeigt und für die Zukunft „soft skils“ erworben: Hürdenlauf und Hallen-sprint, Erfolge im Schwimmen, im Fußball, beim Segelflugsport und Stepptanz, Verantwortung in der Familie, im Ehrenamt und in der Musik… in jedem Fall wertvolle Erfahrungen, um auch in Beruf und Gesellschaft Ver-antwortung zu übernehmen.

Verantwortung in der Einen Welt

Verdienter Respekt für den Kurs: Bereitschaft im integrativen und integrierenden Geographieunterricht, die Komplexität der aktuellen und künftigen Herausforderungen in der Welt begreifen zu wollen. Realisierung des guten Rechts junger Menschen, ohne Pragmatismus und konkrete Lösungsansätze den Zustand der Welt zu kritisieren. Sympathie für die „Fridays for future“-Bewegung der Jugend stößt auf argumentierte Skepsis des Erwachsenen im Kurs. Trotzdem Offensichtlichkeit dringenden Handlungsbedarfs: Kollaps von Geoökozo-nen, Agroindustrie und Gülleflut, Tiermassenhaltung („Schweinesystem“ „Fleisch frisst Land“), Landwirtschaft und Klimawandel – und daneben Bevölkerungsdruck, Hunger und die Frage, wie alle satt werden?
Daneben Weltwirtschaft und Globalisierung, weltweite innerstaatliche und globale Disparitäten, China als neue Weltmacht oder doch nicht? („China wird schneller alt als reich“), die Position Europas mit nur noch 8% Anteil an der Weltbevölkerung…
Trotzdem wird nicht kapituliert – wir bleiben im Diskurs (Anregende Vortragsreihe zu ausgewählten Aspekten des Klimawandels) und wollen Handlungsorientierung: Weltladen-Verkauf beim Schulfest, Plastikmüllsam-meln am Wandertag, Handy- und Brillensammlung, Einbringen bei Live-Aid zur Unterstützung von Entwick-lungshilfeprojekten in Kenia…Und fast selbstverständlich: Anerkennung der persönlichen Verantwortung.

Also: Zeigt euch weiterhin verantwortlich und übernehmt Verantwortung für euch und eure Zukunft - aber auch für die Menschen denen ihr nahe seid – und das sind in der globalisierten („kleiner“) werdenden Welt nun mal sehr viele.
Und - das liegt mir besonders am Herzen - seid und bleibt dabei offen für die Schönheit der Welt und für die positiven Chancen, die ihr in einer im historischen und regionalen Vergleich doch sehr friedlichen und toleran-ten Zivilgesellschaft erleben dürft.

Artikel aus dem Bereich Rückblick der Jahrgänge

Reich gegen Arm - nimmt die globale Ungleichheit weiter zu?

28.10.2021 — LKEK beim Seminar „die Dritte Welt im Spannungsfeld der Globalisierung“- von Leonie Holzer

Die Spanne zwischen den Entwicklungsländern und den Industrienationen unserer Welt klafft immer weiter auseinander. Die immer öfter auftretenden ökologischen, ökonomischen aber auch sozialen Problemfelder verschlimmern die Situation zunehmend vor Ort. Folglich stellt sich die Frage: „Wie kann es sein, dass 800 Mio. Menschen auf unserer wissenschaftlich so fortgeschrittenen Erde, hungern.“ Während unseres Seminars vom 13.09.21-15.09.21, welches an der „Fridtjof-Nansen-Akademie“ in Ingelheim durchgeführt wurde, konnten die unterschiedlichen Ursachen, Folgen sowie Weiterentwicklungsideen, welche der 3.… weiterlesen


Venezuela - sterbende Hoffnung in einem sterbenden Land

24.08.2020 — Vortragsreihe in den Leistungskursen Erdkunde (12) bei Frau Krauß und Herrn Lieser

Gerechtigkeit ist ein zentrales Thema des Geographieunterrichts. Sei es in der Thematisierung innergesellschaftlicher räumlicher und sozialer Disparitäten aber auch in der Auseinandersetzung mit den strukturellen Ungerechtigkeiten in einer komplexen Welt mit globalisierten Märkten. Hier sind gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Strukturen entstanden, die es einem Teil der Weltbevölkerung versagen, an der allgemeinen Entwicklung teilzuhaben. Diesen Menschen gelingt es oft nicht, sich unter gerechten Bedingungen selbst ein würdiges Dasein zu ermöglichen. Darüber hinaus wird zunehm… weiterlesen