Verkehrssicherheitstag – sicher und wachsam im Straßenverkehr
Polizei und Freiwillige Feuerwehr informieren über Gefahren des Auto- und Radverkehrs — 29.05.2024
von Hannah Schwarz (MSS11 - Sozialkunde-Lk)
Ein präventiver Verkehrssicherheitstag fand vor den Pfingstferien am Schulstandort Wallhalben statt. Externe Expertinnen und Experten der Feuerwehr und Polizei sowie ein Fahrlehrer der Fahrschule Klingshirn und Mitarbeiter vom „Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“ (BASD) klärten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 über Gefahren im Straßenverkehr auf.
Grund für diese Veranstaltung war der tragische Todesfall einer Schülerin vor mehreren Jahren. Dieser veranlasste die Schule zu einer gesonderten Belehrung der Schülerinnen und Schüler über Gefahren, die der Straßenverkehr birgt.
Nachdem die Schülerinnen und Schülern in vier Gruppen eingeteilt worden waren, durchliefen diese parallel die Programmpunkte der Expertinnen und Experten.
Um dem Vortrag des Experten der Feuerwehr beizuwohnen, mussten alle, aufgeteilt in Gruppen, das Schulgelände verlassen und und sich zum nahegelegenen Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr von Wallhalben zu begeben.
Teil dieses Vortrags war es, über die häufigsten Unfallursachen, wie schwierige Witterungsverhältnisse, Konsum von Drogen und Alkohol sowie die Bedienung des Mobiltelefons hinterm Steuer, aufzuklären und das Bewusstsein für diese zu erhöhen. Der Feuerwehrmann untermauerte seine Darlegung der Gefahren mit konkreten Beispielen aus dem Alltag der Feuerwehr, welche bildhaft verdeutlichten, welche verheerenden Folgen das Unterschätzen dieser Gefahren nach sich ziehen kann. Nach Beendigung des Vortrags gab es die Möglichkeit, sich selbst in einen Einsatzwagen zu setzen. Des Weiteren zeigte der Feuerwehrmann die Geräte, mit welchen die Feuerwehr zu Unfällen anrückt und demonstrierte deren Funktionsweise. Zuletzt hatten die Schülerinnen und Schüler noch die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Die Station, die der BASD stellte, war besonders interessant, da ein Fahrsimulator dazugehörte. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich in das Auto setzen und mithilfe der Projektion an der davor liegenden Wand eine Fahrt simulieren. Diese wurde zunächst unter normalen Bedingungen absolviert. Im zweiten Schritt jedoch veränderte sich die Projektion dahingehend, dass sie nun durch Verengung des Sichtfelds und verändertes Lenkverhalten eine Fahrt in betrunkenem Zustand simulieren sollte. Dies sollte die Unkalkulierbarkeit des Fahrens unter Alkoholeinfluss aufzeigen. Ein weiterer Selbstversuch konnte an einer Wand mit aufleuchtenden LED-Lichtern getätigt werden. Jeweils zwei Schülerinnen und Schüler traten gegeneinander an und konnten ihre Reflexe unter normalen Bedingungen testen, indem sie die aufleuchtenden Flächen so schnell wie möglich berührten. Nach dem ersten Durchlauf erhielten sie Brillen, die die Wahrnehmung unter Einfluss von Alkohol und Drogen simulierten. Dadurch verlangsamten sich die Reaktionen deutlich. Beide Experimente waren durch die aktive Teilnahme sehr einprägsam. Auch der Beitrag eines Fahrlehrers war sehr aufschlussreich. Er ging neben den Gefahren, die von dem Konsum von Drogen und Alkohol ausgehen, besonders auf die Gefahren, die in der Bedienung des Mobiltelefons im Straßenverkehr gründen, ein. Diese Gefahr veranschaulichte er in besonderer Weise durch ein Experiment. Er ließ die Schülerinnen und Schüler Träume, die diese für ihr weiteres Leben haben, auf kleine Zettel schreiben und packte sie in einen Luftballon, den er aufblies. Später forderte er sie dazu auf, eine kurze Nachricht mit dem Text „Hallo Mama, ich bin gleich zu Hause“ in ihr Handy zu tippen. Während alle in ihr Smartphone vertieft waren, ließ der Fahrlehrer den Luftballon zerplatzen, noch bevor die Schülerinnen und Schüler fertig getippt hatten. Diese erschraken von dem lauten Knall. Mit diesem Experiment sollte verdeutlicht werden, wie schnell das Leben vorbei sein kann und damit alle Träume, die man noch für dieses hatte, zerplatzen können, wegen ein paar unaufmerksamen Sekunden im Straßenverkehr.
Der Vortrag, der von der Polizei gehalten wurde, konzentrierte sich auf die Unterscheidung von Drogen und thematisierte die Wirkungsweise und Gefahren der einzelnen Drogen. Die Unfälle, die aus dem Konsum derer resultieren, veranschaulichten sie an Beispielen aus dem Polizei-Alltag. Auch widmete sich der Vortrag den neuen Regelungen zum Konsum und Anbau von Cannabis, welche sich aus der am 1.4.2024 vom Bund verabschiedeten Cannabis-Legalisierung ergeben. Es wurde betont, dass, wer regelmäßig Cannabis konsumiert, nicht nur eine Woche, was nach einmaligen Konsum der Fall wäre, sondern dauerhaft darauf verzichtet, Auto fahren zu können. Auch die Ausübung von Berufen, bei denen man zum Beispiel Maschinen bedienen muss oder Verantwortung für andere Menschen hat, ist dann ausgeschlossen. Interessant war hierbei, wie sich diese Regelungen auf den Polizei-Alltag auswirken und welche Schwierigkeiten sich daraus für die Arbeit der Polizisten und Polizistinnen ergeben, da es aus Sicht der Polizei noch einige ungeklärte Fragen zur Umsetzung gibt.
Die Vorträge der Expertinnen und Experten waren interessant und aufschlussreich. Die Ausführungen und Erläuterungen haben sicher bei einigen zur Erhöhung des Bewusstseins gegenüber Gefahren im Straßenverkehr geführt und einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Vielen Dank an die Fachleute, dass sie sich die Zeit genommen haben und an die für die Verkehrsicherheit zuständige Lehrkraft, Christoph Wild, dass er diesen Tag so gut organisiert hat.